Mittwoch, 23. Juli 2014

Managementfehler vermeiden
Interne Kontrollsysteme schützen vor Blindflug

von Mag. Alexander Fritz - CONSULTATIO-Mitarbeiter

71 % der Insolvenzen sind durch Managementfehler verursacht. Das belegt eine neue Studie des heimischen Kreditschutzverbandes. Sie zeigt, was in den wirtschaftlichen Abgrund führt: zu wenig Erfahrung in der Unternehmensführung, Planungsfehler und mangelnde Vorausschau. Wirkungsvolle interne Kontrollsysteme (IKS) helfen, solche Probleme rechtzeitig zu erkennen.

Der Gesetzgeber verlangt in § 22 GmbHG bzw. in § 82 AktG, dass im Unternehmen ein Rechnungswesen und Kontrollsysteme eingerichtet sind, die den spezifischen Anforderungen des Unternehmens entsprechen. Damit ist die Geschäftsleitung ganz konkret in die Pflicht genommen: Wird die gesetzliche Vorgabe nicht erfüllt, so steigt das Haftungsrisiko drastisch – umso wichtiger ist die Installation eines IKS, auch bei kleinen Unternehmen.

IKS: Was ist das?
Der Begriff „internes Kontrollsystem“ ist definiert als „die Gesamtheit jener von der Geschäftsführung angeordneten Methoden und Maßnahmen, die dazu dienen, Risiken zu erkennen und einen ordnungsgemäßen Ablauf des betrieblichen Geschehens sicherzustellen“.

Welchen Nutzen hat ein solches Kontrollsystem?
Das interne Kontrollsystem
• ermöglicht, vorhandene Risiken vernünftig einzuschätzen
• hilft Fehlerquellen und Gefahrenherde zu erkennen und zu beseitigen (IKS als Frühwarnsystem)
• steigert das Vertrauen (z. B. von Banken) in die finanzielle Berichterstattung
• reduziert den Aufwand für die Unternehmensüberwachung und setzt personelle Ressourcen für andere Aufgaben frei
• schafft Transparenz bei den Strukturen und Abläufen des Unternehmens
• verringert das Risiko, dass materielle Betrugsfälle unentdeckt bleiben

Wo ein wirksames IKS fehlt, ist ein Betrieb quasi im Blindflug unterwegs. Das bedeutet, dass die Geschäftsführer nicht sorgfältig handeln und mit schwerwiegenden Haftungsfolgen zu rechnen
haben. Eine gut funktionierende Kontrolle schützt also nicht nur das Unternehmen, sondern auch Vorstände und Geschäftsführer. Schließlich zieht sie der Gesetzgeber auch persönlich zur Verantwortung, wenn vorgeschriebene Management-Mindeststandards missachtet werden.

Wie erfolgt die Einrichtung?
So mannigfaltig sich die Pflichten der Geschäftsführer darstellen, so umfangreich sind die Anforderungen an ein funktionierendes IKS. Im Kern sind zunächst jene Prozesse zu beleuchten, die letztlich in die finanzielle Berichterstattung münden. Insgesamt zielt das IKS darauf ab, wichtige unternehmensinterne Prozesse bewusst und systematisch zu steuern. Dabei ist es wichtig, einen professionellen Partner an seiner Seite zu haben – nur so lässt sich ein vernünftiges Kosten-
Nutzen-Verhältnis wahren. 

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